Green Meetings: Nachhaltig tagen und dabei Ressourcen schonen
Nachhaltigkeit ist längst kein Randthema mehr – auch in der Tagungs- und Eventbranche spielt sie eine immer größere Rolle. Immer mehr Veranstalter setzen auf Konzepte, die nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial nachhaltig sind. In Österreich gibt es dafür eine klare Orientierung: das Österreichische Umweltzeichen für Green Meetings & Events (Richtlinie UZ 62). Im folgenden Text finden Sie eine Zusammenfassung der uns bekannten Informationen über Green Meetings.
Was sind Green Meetings?
Ein Green Meeting ist weit mehr als ein Event mit ein paar „grünen“ Ideen. Es handelt sich um Veranstaltungen – von Kongressen über Symposien bis hin zu Workshops – die nach einem umfassenden Kriterienkatalog des Umweltzeichens geplant und umgesetzt werden. Im Mittelpunkt steht nicht nur ein einzelner Aspekt wie die Location, sondern die gesamte Veranstaltung: von der Anreise über die Unterkunft bis zum Catering.
Seit der Einführung der Richtlinie im Jahr 2010 wurden bereits über 1.280 Green Meetings und 229 Green Events mit rund 2 Millionen Teilnehmern durchgeführt. Tendenz: steigend.
Verankerung in internationalen Standards
Das Österreichische Umweltzeichen für Green Meetings und Events basiert auf den Prinzipien der EN ISO 14024. Diese internationale Norm definiert sogenannte Typ-I-Umweltkennzeichnungen. Das bedeutet:
Die Vergabe des Zeichens erfolgt freiwillig und unabhängig.
Die Kriterien beruhen auf einem Lebenszyklus-Ansatz und betrachten alle relevanten Umweltaspekte einer Veranstaltung.
Sie werden transparent erarbeitet und regelmäßig überprüft.
Nur wer die Anforderungen nachweislich erfüllt, darf das Label tragen.
Damit ist sichergestellt, dass Green Meetings nicht nur ein „grünes Image“ vermitteln, sondern auf einer glaubwürdigen, geprüften Grundlage stehen – vergleichbar mit anderen etablierten Umweltzeichen wie dem EU Ecolabel oder dem Blauen Engel.
Der Weg zum Green Meeting – Schritt für Schritt
Kriterien prüfen
Muss- und Soll-Kriterien der Richtlinie UZ 62 durchgehen und prüfen, ob die Veranstaltung geeignet ist.Lizenznehmer finden
Gemeinsam mit geprüften Partnern die Umsetzung starten.Nachweise sammeln
Dokumente, Partnervereinbarungen und Abfallkennzahlen zusammentragen.Online einreichen
Alle Unterlagen in der Green-Meeting-Software hochladen.Zertifizierung erhalten
Nach erfolgreicher Prüfung durch den VKI wird das Event offiziell ausgezeichnet.
Praxis-Checkliste für Veranstalter
Anreise ohne Auto ermöglichen (z. B. gute ÖPNV-Anbindung kommunizieren)
Unterkunftsbetriebe über das Green Meeting informieren
Mehrweggeschirr & Bio-Produkte im Catering nutzen
Abfallmanagement einführen (Wiederverwendung von Namensschildern, Mülltrennung)
Teilnehmer aktiv einbinden (Fragebogen oder Feedback zur Nachhaltigkeit)
Soziale Aspekte berücksichtigen (z. B. Unterstützung lokaler Initiativen)
5 schnelle Tipps für Ihr Green Meeting
Digital statt Papier: Setzen Sie auf Apps, Online-Programme und QR-Codes anstelle von gedruckten Unterlagen.
Regional genießen: Beziehen Sie Speisen und Getränke von Produzenten aus der Region – am besten in Bio-Qualität.
Mobilität fördern: Bieten Sie Shuttle-Services oder Rabatte für die Anreise mit Bahn und Bus an.
Bewusst verzichten: Weniger Give-Aways, dafür nützliche und nachhaltige Goodies wie Trinkflaschen oder Saatgut.
Transparenz zeigen: Kommunizieren Sie die nachhaltigen Maßnahmen klar – so wird der grüne Mehrwert sichtbar.
Mit kleinen Schritten Großes bewirken
Green Meetings zeigen, dass nachhaltiges Veranstalten nicht nur machbar, sondern auch sinnvoll ist – für die Umwelt, die Teilnehmer und die Veranstalter selbst. Dank der Verankerung in der EN ISO 14024 ist das Umweltzeichen zudem international vergleichbar und garantiert höchste Glaubwürdigkeit.
Mit etwas Kreativität lassen sich Ressourcen schonen, Kosten senken und gleichzeitig ein positives Signal für die Zukunft setzen. Wer ein Event plant, sollte sich also fragen: Warum nicht gleich ein Green Meeting?