September 16, 2025

Bestuhlungsformen: Wie Sitzordnungen Seminare und Events prägen

Bestuhlungsformen: Wie Sitzordnungen Seminare und Events prägen

Wer schon einmal in einem Seminar saß, weiß: Die Stühle stehen nie zufällig. Ob in Reih und Glied, locker im Kreis oder um runde Tische – die Bestuhlungsform bestimmt, wie wir miteinander ins Gespräch kommen, wie aufmerksam wir zuhören und wie wohl wir uns fühlen. Kurz: Die Sitzordnung prägt das Erlebnis. Ob U-Form, Block oder Theater: Die Sitzordnung ist mehr als nur Möbelrücken. Sie entscheidet, ob Menschen diskutieren, zuhören, feiern oder zusammenarbeiten. Wer eine Veranstaltung plant, sollte sich deshalb fragen: Will ich Austausch, Aufmerksamkeit – oder einfach nur möglichst viele Leute im Raum unterbringen?

Wie die Stühle den Ton angeben – Bestuhlungsformen im Vergleich

Wer glaubt, dass es bei Veranstaltungen vor allem auf Programm und Catering ankommt, übersieht einen stillen, aber mächtigen Faktor: die Sitzordnung. Ob Bankett oder Seminar, ob Vortrag oder Workshop – die Art, wie Stühle und Tische gestellt werden, entscheidet über Nähe, Distanz und Dynamik im Raum.

Für Konferenzen und Sitzungen: Block oder Boardroom

Stellen Sie sich eine Vorstandssitzung vor: Zwölf Personen, ein ovaler Tisch, keine Ecken, niemand sitzt „am Rand“. Das ist der Boardroom-Stil – ideal, wenn vertrauliche Themen diskutiert werden und jeder sich direkt angesprochen fühlen soll.
Bei größeren Sitzungen – etwa einem Planungstreffen einer Abteilung mit 20 Personen – eignet sich die Blockform besser. Hier sitzen alle gleichberechtigt an einem rechteckigen Tischverband.

Für Feierlichkeiten: Bankett, Kabarett oder Variété

Ein Firmenjubiläum mit 300 Gästen? Bankettbestuhlung mit runden Tischen sorgt dafür, dass an jedem Tisch eine kleine Gesprächsrunde entsteht – und dennoch alle Platz haben.
Bei einer Preisverleihung oder einer Gala mit Showeinlage bietet sich Kabarettbestuhlung an: runde Tische, aber zur Bühne hin offen. So können Gäste essen und gleichzeitig bequem zusehen.
Noch intimer ist die Variété-Variante, etwa für einen Dinnerabend mit 80 Personen: kleine Tische für vier bis sechs Gäste, vielleicht mit Kerzen dekoriert – fast wie in einem Pariser Club.

Für Workshops und Diskussionen: Carré, U-Form, E-Form

Ein Teambuilding-Workshop mit 15 Leuten funktioniert hervorragend in U-Form: Alle sehen sich, und in der offenen Mitte hat die Moderatorin Platz für Flipchart oder Pinnwand.
Für Strategieworkshops oder Klausurtagungen mit 25–30 Personen ist das Carré beliebt. Die leere Mitte bleibt frei für Visualisierungen oder Gruppenübungen.
Und wenn ein großer Verbandstag mit 50 oder mehr Teilnehmenden ansteht, kann die E-Form punkten – sie schafft Struktur, behält aber den Charakter einer offenen Diskussionsrunde.

Für Vorträge und Präsentationen: Theater, Reihen, Parlamentarisch oder Fischgräte

Ein Keynote-Vortrag mit 500 Gästen? Hier ist Theaterbestuhlung unschlagbar: möglichst viele Stühle dicht nebeneinander, alle nach vorne ausgerichtet.
Ein klassisches Produkttraining mit 100 Teilnehmern passt besser in parlamentarische Bestuhlung. Jeder hat einen Tisch, kann mitschreiben oder am Laptop arbeiten.
Reihenbestuhlung ist die schlanke Alternative für Vorführungen mit weniger Raum.
Und wer Dynamik in den Raum bringen will, etwa bei einer Marketing-Präsentation mit 80 Gästen, entscheidet sich für den Fischgräten-Stil: schräg gestellte Reihen, die allen einen guten Blick zur Bühne ermöglichen.

Die Sitzordnung ist Programm

Ob festlich, interaktiv oder frontal – jede Bestuhlungsform erzählt etwas über die Veranstaltung, noch bevor ein Wort gesprochen ist.

  • Jahrestagung mit 200 Gästen? → Theater- oder parlamentarisch.

  • Kleiner Strategie-Workshop? → U-Form oder Carré.

  • Festliche Gala? → Bankett oder Kabarett.

Wer Seminare oder Events plant, sollte sich deshalb fragen: Soll die Runde diskutieren, soll das Publikum zuhören oder soll gefeiert werden? Die Antwort liegt nicht nur im Ablaufplan, sondern oft schon im Stuhlplan.

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Unterschied Seminarraum und Gruppenraum im Tagungshotel

Unterschied Seminarraum und Gruppenraum im Tagungshotel

Wer eine Tagung oder ein Seminar in einem Hotel plant, stößt bei der Raumplanung oft auf zwei Begriffe: Seminarraum und Gruppenraum. Auf den ersten Blick klingen sie ähnlich – in der Praxis haben sie jedoch unterschiedliche Funktionen. Wer die Unterschiede kennt, kann Veranstaltungen strukturierter und erfolgreicher gestalten.

Der Seminarraum – das Herzstück der Veranstaltung

Der Seminarraum ist der zentrale Raum einer Tagung oder Schulung. Hier treffen sich alle Teilnehmer gemeinsam, um Vorträge zu hören, Inhalte zu präsentieren oder Diskussionen im Plenum zu führen. Typische Merkmale sind:

  • Größe: ausreichend Platz für alle Teilnehmer
  • Technische Ausstattung: Beamer, Leinwand, Moderationsmaterial, ggf. Konferenztechnik
  • Bestuhlung: flexibel anpassbar (U-Form, Reihen, Block, parlamentarisch)
  • Funktion: Hauptveranstaltungsraum, in dem der Ablauf gesteuert wird

Ohne Seminarraum gibt es keine Veranstaltung im klassischen Tagungshotel. Er bildet die Basis für das Programm.

Der Gruppenraum – die Ergänzung zum Seminarraum

Im Gegensatz dazu ist ein Gruppenraum kein eigenständiger Veranstaltungsraum, sondern immer eine Ergänzung zum Seminarraum. Er wird zusätzlich gebucht, wenn Arbeitsgruppen während der Tagung in kleineren Teams Aufgaben bearbeiten oder Themen vertiefen sollen.

Charakteristisch für Gruppenräume:

  • Kapazität: für kleinere Teams von 4 bis 12 Personen ausgelegt
  • Ausstattung: Flipchart, Pinnwand, Moderationsmaterial – selten komplexe Technik
  • Funktion: Rückzugsort für paralleles Arbeiten, Austausch oder Breakout-Sessions
  • Verfügbarkeit: nur in Kombination mit einem Seminarraum buchbar

Ein Gruppenraum eignet sich also nicht für das gesamte Seminar, sondern schafft Raum für kreative Arbeit im kleinen Kreis, während der Seminarraum weiterhin als Hauptort dient.

Wann sind Gruppenräume sinnvoll?

Gruppenräume sind besonders dann hilfreich, wenn eine Veranstaltung interaktive Formate beinhaltet. Beispiele:

  • Workshops, bei denen mehrere Teams zeitgleich Lösungen erarbeiten
  • Schulungen, bei denen praktische Übungen in Kleingruppen stattfinden
  • Strategietagungen, die in Arbeitsgruppen aufgeteilt werden

So wird der Seminarraum nicht überfüllt oder unruhig, und die Teilnehmer können fokussierter arbeiten.

Der Unterschied zwischen Seminarraum und Gruppenraum liegt also klar in der Funktion: Der Seminarraum ist der Hauptraum jeder Tagung, während Gruppenräume als ergänzende Nebenräume dienen. Erst das Zusammenspiel beider Raumarten ermöglicht eine professionelle und flexible Durchführung von Veranstaltungen im Tagungshotel.

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