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Coaching Tipps für den Alltag – Back to the roots

Mit unserer Kollegin Sandra Weindorfer haben wir eine waschechte Mental Trainerin im Haus und möchten Sie gerne an Sandras wertvollen Tipps und Fachwissen teilhaben lassen.
Lassen Sie sich gern – wie auch wir es regelmäßig tun – von Sandras Empfehlungen inspirieren!
Sandras Tipp für den Alltag lautet heute: Back to the roots.
Logisch wäre natürlich, ich schriebe zum Jahresanfang einen Beitrag zu Neujahrsvorsätzen und wie Mentaltraining hier unterstützend sein kann, um Vorsätze auch langfristig zu erreichen und so weiter.
Ich finde jedoch Melanies Gedanken im Hauptartikel zum Thema Katalog, dem „gerne Zurückgreifen auf Altbewährtes“ und den „Back to the Roots“-Ansatz sehr spannend und möchte hier aufgreifen, dass nicht alles, was alt ist immer schlecht sein muss.
Es ist nicht immer notwendig, Neues auszuprobieren und das Rad neu zu erfinden.

Und es ist auch nicht unbedingt sinnvoll, mit Hilfe von KI seine Jahresvorsätze zu kreieren, wenn man selbst nicht weiß, was man ändern möchte. 😊
In unserer heutigen Gesellschaft streben wir immer wieder nach dem Perfektionismus, besonders in der digitalen Kommunikation wird oftmals nur das Schöne, das Besondere, die perfekten Menschen zelebriert, doch macht das das Leben aus?
Wir sind doch viel mehr, als schöne Bilder und Fotos – wir sind Individuelle – wir sind Einzelheiten. Unsere Vergangenheiten haben uns geprägt und was wir aus unserem Leben machen, ist uns selbst überlassen.

Ich bin der Meinung oftmals zählen einfach die kleinen Dinge im Leben, um unseren Alltag wundervoll zu gestalten.
Die Dinge, von denen wir wissen, dass sie uns guttun ohne viel Aufwand, ohne viel Investition und ohne im Trend zu sein.
Die Methode „Das Leben ist ein Spiel“, zeigt wie einfach es sein kann, das zu tun, was für einen selbst gut und richtig ist.
• Schreibe 5 Dinge auf, bei denen du weißt, dass sie richtig wertvoll sind und dir Energie spenden.
• Werte diese anhand deines Punkte Systems, zum Beispiel 3 Punkte für leichte Aufgaben und bis zu 20 Punkte für die schwierigste Aufgabe.
• Für jede Woche gibst du dir eine Mindestanzahl an Punkten, die du erreichen möchtest.
• Du wirst sehen, wie schnell du mehr Energie bekommst und vieles einfacher gelingt!
1 Apfel essen | 10 Minuten in einem Buch lesen | 20 Minuten frische Luft tanken | Mit dem Lieblingsmenschen telefonieren – egal wie lange. | Gemeinsames selbstgekochtes Abendessen mit der Familie | |
Punkte | 3 | 5 | 10 | 15 | 20 |
Montag | |||||
Dienstag | |||||
Mittwoch | |||||
Donnerstag | |||||
Freitag | |||||
Samstag | |||||
Sonntag | |||||
Gesamt Punkte | |||||
Gesamt Wochenpunkte | |||||
Ziel nächste Woche |
Selbstverständlich kann man die Aufgaben immer wieder erweitern oder auswechseln.
„Die Verantwortung für sich selbst, ist die Wurzel jeder Verantwortung.“ (Mengzi)
Ich wünsche uns allen ein wunderschönes 2025!
seminargo Kolumne, Sandras Tipps, Coaching Tipps für den Alltag – Phantasiereise
Coaching Tipps für den Alltag – Phantasiereise 🎅

Mit unserer Kollegin Sandra Weindorfer haben wir eine waschechte Mental Trainerin im Haus und möchten Sie gerne an Sandras wertvollen Tipps und Fachwissen teilhaben lassen.
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Sandras Tipp für den Alltag lautet heute: Phantasiereise
Zum Jahresabschluss möchte ich eine Mentalübung vorstellen, die bestimmt schon einige unserer Leser in ihrem Alltag eingebaut haben und hoffentlich kann ich den einen oder anderen heute noch davon überzeugen. 😊
Die Phantasie-, Traum- oder Märchenreisen zählen zu den geführten Assoziationen und sind ein imaginatives Verfahren.

Sie laden uns Zuhörer dazu ein, unsere Konzentration und Achtsamkeit nach innen zu richten.
Das Bewusstsein vermischt sich mit dem Unterbewusstsein, Körper, Geist und Seele werden eins.
Das Gute ist, eine Phantasiereise braucht so gut wie keine Vorbereitung, lediglich einen Platz, an dem man sich wohlfühlt, ein Audiogerät und ein paar Minuten Zeit.
Mittlerweile gibt es sehr viele und gute Leser auch auf den bekannten Podcasts Apps. Wem welche Stimme gefällt, ist selbstverständlich sehr individuell und man sollte sich hier einfach ausprobieren. Ebenso ist die Wahl der inhaltlichen Geschichte jedem selbst überlassen, vertrauen sie hier auf ihr Bauchgefühl und ihre Intuition.

Eines ist jedoch wichtig: eine Reise ins eigene Ich ist immer wirksam. Sie entspannt, gibt Kraft und mobilisiert Ressourcen.
Eine Phantasiereise wirkt nach, denn sie regt die Kreativität an, es entstehen neue Ideen und Sichtweisen auf das reale Leben. Der Fokus der Geschichte ist immer positiv und in der Wahrnehmung werden alle 5 Sinne angesprochen und mit einbezogen.
Da die persönlichen Erfahrungen, Wünsche und Interpretationen die Bilder entstehen lassen, wird die Geschichte jeweils individuell sein und bleiben.
Zu Beginn klingt oder fühlt es sich bestimmt ein bisschen spirituell sowie magisch an und mit der Zeit ist jede Reise eine kleine persönliche Hypnose.
Weihnachten ist, wenn das Herz nach Hause kommt.
Ich wünsche Ihnen von Herzen ein schönes Weihnachtsfest!
Sandra Weindorfer
seminargo Kolumne, Sandras Tipps, Coaching Tipps für den Alltag – Nun ist er wieder da
Coaching Tipps für den Alltag – Nun ist er wieder da

Mit unserer Kollegin Sandra Weindorfer haben wir eine waschechte Mental Trainerin im Haus und möchten Sie gerne an Sandras wertvollen Tipps und Fachwissen teilhaben lassen.
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Sandras Tipp für den Alltag lautet heute: Nun ist er wieder da.
Nun ist er wieder da, der 1. Advent, die gemütliche, vorweihnachtliche Zeit. Spüren auch Sie die Freude auf diese besonderen, funkelnden Momente, die Wärme schenken sollen und Herzen erleuchten? Oder, sind wir ehrlich und es ist ganz anders…
Wir hetzen von A nach B, haben eine ewig lange To Do Liste und gefühlt müssen, müssen, müssen wir noch dieses und jenes tun und überhaupt und sowieso sind wir im Dauerstress. Der alte Spruch „Wir müssen gar nichts, außer sterben“ hat selbstverständlich seine Berechtigung und das Wort „müssen“ vermeiden wir im Mentaltraining sehr bewusst, da das Wort sehr viel Druck und Anspannung in uns auslöst.
Nun frage ich hier ganz bewusst und vielleicht auch ein bisschen provokant:
„Erwarten wir den Perfektionismus von uns selbst oder ist er ein Teil unserer Gesellschaft geworden?
Tun wir die Dinge, weil wir sie immer schon so gemacht haben und weil wir das Gefühl haben, sie werden von uns erwartet?“

Wenn Sie Lust haben, schließen Sie hier einmal kurz die Augen und lassen Sie Ihre Gedanken kreisen. Welche Bilder und Antworten kommen auf die Fragen:
• „Was will ICH wirklich?“
• „Wie und womit möchte ICH in Wahrheit diese besondere Zeit verbringen?“
Oftmals erscheinen nun Bilder, die uns ganz entspannt beim Besorgen der Geschenke, beim Punschtreffen mit Freunden oder beim Kekse backen mit den Kindern zeigen.

Mit ein bisschen Selbstfürsorge schaffen wir es, diese Bilder real werden zu lassen – und dann wird diese Zeit so besonders, wie sie für uns alle sein darf!
Ich bekam vor ein paar Jahren einen Adventkalender geschenkt, der mir bewiesen hat, wie gut es tut, sich – besonders jetzt – Zeit für sich zu gönnen.
Der Adventkalender bestand aus 24 kleinen Kerzen, die jeweils zirka für die Zeit brannten, die ich benötigte, um eine Tasse Kaffee zu trinken und während der ich die Ruhe und Wärme genießen konnte, die die Kerze für mich ausstrahlte. Es war Entspannung pur und ein kurzes Innehalten nur für mich.
Mein kleines Geheimnis, welches ich hier gerne teile: In den letzten Jahren habe ich mir diesen Kalender immer wieder selbst geschenkt und ich habe jedes Jahr wieder eine riesengroße Freude damit!
Vielleicht finden auch Sie für sich, bis zum Heiligen Abend, ein kleines Ritual, welches Ihnen täglich eine ganz persönliche Pause, einen Rückzug und eine Stille schenkt.
Erst wenn Weihnachten im Herzen ist, liegt Weihnachten auch in der Luft (William Turner Ellis). ♡
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein wunderschönes Fest!
seminargo Kolumne, Sandras Tipps, Coaching Tipps für den Alltag – Die Angst vor dem Fehler
Coaching Tipps für den Alltag – Die Angst vor dem Fehler

Mit unserer Kollegin Sandra Weindorfer haben wir eine waschechte Mental Trainerin im Haus und möchten Sie gerne an Sandras wertvollen Tipps und Fachwissen teilhaben lassen.
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Sandras Tipp für den Alltag lautet heute: Die Angst vor dem Fehler.
„Fehler sind die Quelle des Lernens“ – so steht es zumindest bei uns im Leitbild.
Und warum haben wir dann doch immer wieder Angst davor einen Fehler zu machen, Angst vor dem Scheitern?
Dafür gibt es unterschiedliche Gründe wie zum Beispiel eine negative Erfahrung durch Kritik oder Bestrafung, der gesellschaftliche Druck – denn oftmals wird nur der Erfolg belohnt, das Urteil der anderen und die damit verbundene soziale Ablehnung, sowie der Perfektionismus – der Anspruch an sich selbst.
Durch Fehler nimmt das Selbstwertgefühl ab, wir haben das Gefühl nicht gut genug zu sein und verlieren an Sicherheit sowie die Kontrolle über uns selbst, den Job, des Projektes etc.
Die daraus resultierende Angst bringt uns Destruktion und Stillstand.

Machen wir hier bewusst einen Perspektivenwechsel und holen wir uns unseren Lieblingsspitzensportler vor dem inneren Auge hervor, der gescheitert ist.
Klar, beim ersten Interview nach dem Wettkampf sieht man auch beim Sportler die Frustration, den Ärger und die Enttäuschung. Das ist normal und wichtig, denn die Emotionen brauchen Raum und Zeit.
Trotzdem: nach dem ersten Ablassen der Unzufriedenheit schaut die Welt schon wieder ganz anders aus.
Denn in der Sportpsychologie ist ein Fehler immer dazu da, den Athleten zu helfen und zu unterstützen. Nach jeder Niederlage wird an der Technik, der Strategie, der mentalen Einstellung und des Setups gefeilt und optimiert. Ein ganzes Team arbeitet akribisch an und mit dem Fehler/ den Fehlern.
Das Triple-A-Prinzip ist eine Methode, die helfen kann, weiterhin bewusst die Ziele vor Augen zu haben.
A: Akzeptieren
Jeder „Was wäre, wenn“– Gedanke bringt nichts, akzeptiere, dass es nicht optimal gelaufen ist.
A: Analysieren
Hier ist es wichtig, dass du nicht nur auf die Schwächen achtest, die Analyse soll immer schriftlich gemacht werden.
➛ Was waren Faktoren für den Misserfolg?
➛ Was lief gut? Welche Stärken kamen zum Tragen?
➛ Was kann man daraus lernen?
➛ Was und wie lässt es sich beim nächsten Mal besser machen?
➛ Was lässt sich verändern?
A: Abhacken
Lass die Vergangenheit hinter dir, du kannst sie nicht verändern. Durch das Abhacken wird auch in Zukunft der Fehler nicht in den Fokus gestellt.
Es ist wichtig, mit der neuen Strategie und den neuen Lösungswegen wieder das gewünschte Ziel und den Erfolg in den Mittelpunkt zu stellen.

„Es sind nicht die Fehler, die du machst, die dich definieren, sondern wie du mit diesen Fehlern umgehst.“ (Bear Bryant)
seminargo Kolumne, Sandras Tipps, Coaching Tipps für den Alltag – Urlaubsmodus aus, Alltagsroutine an
Coaching Tipps für den Alltag – Urlaubsmodus aus, Alltagsroutine an

Mit unserer Kollegin Sandra Weindorfer haben wir eine waschechte Mental Trainerin im Haus und möchten Sie gerne an Sandras wertvollen Tipps und Fachwissen teilhaben lassen.
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Sandras Tipp für den Alltag lautet heute: Urlaubsmodus aus, Alltagsroutine an.

Die Urlaubszeit ist doch etwas sehr Besonderes! Wir nehmen uns diese kostbaren Tage bewusst von der Arbeit frei, freuen uns riesig darauf und haben dann hoffentlich diese Glückstage in vollen Zügen genossen.
Zurück am Arbeitsplatz ist gefühlt in der Sekunde jeder Erholungsfaktor weg, einfach wie in Luft aufgelöst und übrig bleibt das Warten auf den nächsten Urlaub.
Auch blöd, denn dann leben und arbeiten wir ständig für diese besonderen Tage im Jahr.

Ich finde, es ist an der Zeit, Erholung auch in den Alltag zu integrieren, denn dann kann man im Urlaub Neues entdecken, Momente festhalten, sich inspirieren lassen, Kulturen und Menschen kennenlernen, die Natur genießen, Energie speichern und sich nicht „nur“ erholen.
Heute ein paar Tipps, wie wir Erholungsmomente im Alltag machbar machen.
✔️ Plane deine Erholungszeit fix und regelmäßig ein
Fixiere diesen Zeitraum im Terminkalender, dieser Termin ist fix und kann weder von dir noch von anderen verschoben oder überbucht werden.
Die Erholungszeit sollte ein Ritual sein, damit das Gehirn diese Zeit unbewusst für dich abspeichert. Ein Ritual gibt auch immer Sicherheit und sorgt für Ordnung und Klarheit.
✔️ Programmiere dein Mindset neu ein
Wahrscheinlich kommen zu Beginn noch alte Glaubenssätze hervor: „Zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen“ oder „Ohne Fleiß kein Preis“ und so weiter.
Verabschiede dich liebevoll, am besten mit einem Lächeln von deinen alten Gedanken und verankere neue, zum Beispiel: „Durch regelmäßige Erholung tankt man neue Energie“ oder „Kleine Auszeiten beleben Körper und Geist“.
✔️ Feiere und notiere deine Erfolge
Da deine Erholungsmomente nun auch ein neues Ziel von dir sind, ist es wichtig, dass du deine Erfolge auch feierst. Markiere zum Beispiel in deinem Kalender die Termine, die dir gelungen sind und feiere dich am Ende jedes Monats. So kannst du auch ganz einfach deine Ziele erhöhen und hast einen guten Überblick, wie viele Erholungsmomente du bis zum nächsten Urlaub geschafft hast.
✔️ Scheitern ist oft der Weg zum Sieg
Klar wird es nicht immer zu 100 % und reibungslos funktionieren, dass der Fokus auf den Erholungsmomenten liegt, das wäre jetzt echt gelogen. Wichtig ist, dass du dir selbst in solchen Momenten keinen Vorwurf machst, sondern diese kleinen Fehltritte als Chance siehst fürs Weitertun und den nächsten Schritt setzt. In diesem Augenblick kann eine Kaffeepause mit der Lieblingskollegin die beste Alternative sein!

Ich wünsche uns allen eine entspannte Urlaubs– nein – Alltagszeit. 😊

seminargo Kolumne, Michl’s Corner, Vegan: Modeerscheinung oder Zukunftsmodell?
Vegan: Modeerscheinung oder Zukunftsmodell?
„Mein Körper wird kein Grab für andere Kreaturen sein!“ Leonardo da Vinci
Ich hatte bei meiner letzten Kolumne zum Hausverstand Teile aus einem Zitat von Uli Hoeneß gebracht. Das ganze Zitat lautete „Vegetarisch akzeptiere ich noch ein bisschen, vegan überhaupt nicht, weil die Leute auf Dauer nur krank werden!“
Nun dachte ich mir, ich widme diesem Thema eine ausführlichere Betrachtung. Ich habe meinen Sohn in einem natürlichen Zugang zu Essen erzogen, Gemüse aus dem Garten, Fleisch vom Förster, selbst zerwirkt und zerlegt, Fische selbst gefangen aus Fluss und Bach. Es war daher etwas spannend für mich, als er mir mit 12 Jahren eröffnete, dass er vegetarisch leben und keine Tiere mehr essen wird.
Fünf Jahre später machte er den nächsten Schritt und lebt seit damals vegan. Das war natürlich eine spannende Auseinandersetzung, aber wir führten sie auf Augenhöhe und in voller Wertschätzung.
Vor drei Jahren riss mir, bei einem zu großen Schritt mein linkes Kreuzband im Knie. Ich laborierte herum und es wollte nicht besser werden. In einem Gespräch mit dem ehemaligen Bundesligaprofi und Nationalspieler Rubin Okotie, gab Rubin mir den Tipp doch meine Ernährung umzustellen und vegan zu essen. Er hätte damit hervorragende Ergebnisse erzielt. Nach meiner ersten, ablehnenden Reaktion (war ich doch bekennender Schnitzel- und Steakfreak), dachte ich mir dann aber, wenn ich es nicht ausprobiere, könnte ich nicht urteilen.
Tatsächlich hatte ich bereits nach drei Tagen veganer Ernährung deutlich weniger Beschwerden im Knie, die Entzündung ließ nach und nach wenigen Wochen merkte ich fast keinen Unterschied mehr.
Jetzt war ich blamiert, einerseits mein Glaubenssatz, andererseits meine Gesundheit.
Ich war jedoch so überzeugt vom Ergebnis, dass ich dabei geblieben bin (mittlerweile seit 3 Jahren). Ich fühle mich fit, gesund und vital, habe Blutwerte wie ein Dreißigjähriger. Ich habe mich natürlich mittlerweile viel damit beschäftigt, viel gelesen, Studien angeschaut, Biografien und Berichte von prominenten Vertretern des veganen Lebensstils angeschaut. Die Aussagen sind immer die gleichen und decken sich mit meinen Erfahrungen.
Mittlerweile lebt ein Viertel der Altersgruppe der Fünfundzwanzigjährigen vegan. Das ist keine Modeerscheinung mehr, das ist ein Lebensstil und er wird sich durchsetzen.
Egal ob aus ökologischen Gründen, der Ablehnung von Massentierhaltung, dem Tierleid oder der eigenen Gesundheit. Mike Tyson meint : „Ich wünschte ich wäre vegan geboren, ich frage mich warum ich all die Jahre so verrückt war. Vegan zu werden hat mir eine neue Möglichkeit gegeben ein gesundes Leben zu führen.“
Euer Michl Schwind

seminargo Kolumne, Michl’s Corner, Wie gescheit ist der Hausverstand wirklich?
Wie gescheit ist der Hausverstand wirklich?
„Nichts ist so gerecht verteilt, wie der gesunde Menschenverstand, niemand glaubt mehr davon zu brauchen, als er hat.“ Rene Decartes
Ob beim Billa, im Kabarett oder bei der Politik, gern wird er zitiert, der Hausverstand oder „gesunder“ Menschverstand, als Garant für das einzig Richtige, die absolute Wahrheit, oder das untrügerisch Vernünftige, die Weisheit des kleinen Mannes, der kleinen Frau. Der Hausverstand steht für eine einfache Logik, die sich an der Praxis und der Machbarkeit im Alltag orientiert und nicht aus dem Labor der Theoretiker oder den Amtsstuben der Beamten kommt.
Der Hausverstand ist erfahrungsbezogen, leicht anwendbar und simpel, er ist nicht akademisch, nicht wissenschaftlich, nicht differenziert. In einer immer komplexer werdenden Welt, in einer immer diverseren Gesellschaft, wird der Hausverstand aber dafür verwendet, einfache Antworten zu geben.
Er wird als allgemein gültiger Begriff herangezogen und gilt als universelle Messlatte, als Kritik an weltfremden Verhalten. Genau hier beginnt aber das Problem mit dem Hausverstand, weil das Wort, der Begriff, sich aus zwei Dimensionen zusammensetzt. Dem Haus und dem Verstand.
Wenn wir uns die Definition des Begriffes Verstand ansehen, so wird er beschrieben als die Fähigkeit, subjektive Empfindung in objektive Vorstellung zu verwandeln. Was jedoch ist eine objektive Vorstellung?
Zurückkommend zu dem zweiten Wortteil, Haus, so ist damit wohl gemeint die Herkunft, das Milieu, der Lebensraum. Diese bestimmt aber natürlich ganz wesentlich die objektive Vorstellung. In Ländern wie Japan und Korea ist das Tragen eines Mundnasenschutzes im Winter zur Vermeidung von gegenseitiger Ansteckung seit vielen Jahren gelebte Praxis, Teil der Kultur und objektive Vorstellung. Das Verhalten ist kulturell bedingt und gesellschaftlich geprägt. Der japanische Hausverstand spricht deutlich eine andere Sprache, übersetzt in eine andere objektive Vorstellung, als in anderen Teilen der westlichen Welt.
An diesem Beispiel wird die Grenze des Hausverstandes deutlich. Er gilt nämlich nur in meiner Welt, mit meinen Gesetzen, Regeln und Annahmen und die können bei meinem Nachbarn schon ganz anders sein.
Der eine Hausverstand kauft als Lösung für die Klimakrise ein Elektroauto, der andere Hausverstand fährt Fahrrad. Wenn der Wurstfabrikant und ehemalige Präsident des FC. Bayern meint, dass Veganer, wegen ihrer Ernährung auf Dauer krank werden, so hat sein Hausverstand, in seiner Welt natürlich recht, in einer anderen Welt ist das natürlich Quatsch.
Ich wünsch jedem Hausverstand ab zu etwas Bildungskarenz, mal über den Tellerrand schauen, ein Buch lesen, andere Meinungen hören, sich zu hinterfragen, kritisch zu sein und vor allem …. sich nicht so wichtig zu nehmen.
Euer Michl Schwind

seminargo Kolumne, Michl’s Corner, Die Lüge – ein Konzept
Die Lüge – ein Konzept
„Ein Jedermann lügt – an jedem Tag, zu jeder Stunde, wach und im Schlaf, in seinen Träumen, in Freude und in Trauer; und wenn er seine Zunge still hält, werden seine Hände und Zehen, seine Augen und seine Haltung eine Täuschung vermitteln.« Mark Twain
Ich hatte letzte Woche ein Gespräch mit einer Mutter, die sich über ihren fünfjährigen Sohn ärgerte, weil er ein anderes Kind im Kindergarten geschubst hatte, was der Sohn, darauf angesprochen, verneinte. Die Mutter war im Gespräch ganz aufgelöst, weil ihr Kind sie anlügt und fragte mich wie sie vorgehen soll. Nichts empört uns scheinbar so, wie wenn wir angelogen werden. Und Lügen tun immer nur die anderen. Wir selber sind immer in der Toleranz, wenn wir Dinge darstellen, die auch anders wahrgenommen werden könnten.
In unserem Alltag gibt es jede Menge Situationen, in denen wir Regeln brechen und Übertretungen begehen. Wir gehen bei Rot über die Straße, halten uns sehr überschaubar an Verkehrsregeln, schummeln in der Schule bei Prüfungen und Schularbeiten, wir kommen zu spät und erfinden irgendwelche Gründe dafür, sagen Termine ab und erfinden Verhinderungen, die Sonntagszeitung zu entnehmen ohne zu zahlen, in Werbung, Politik, Religion, Wirtschaft, Sport finden wir sie, kein Bereich des Lebens wo die reine Wahrheit vorkommt.
Leben wir also in einer verlogenen Welt?
Ich denke die Lüge hat auch ihre positiven Seiten. Laut einer Studie aus Deutschland lügen wir am Tag ca. 200 Mal. Am häufigsten in Telefonaten und im vier Augengespräch am seltensten bei schriftlicher Kommunikation wie Mail oder SMS. Die meisten davon sind sogenannte Höflichkeitslügen oder Notlügen. Wenn wir immer die Wahrheit sagen würden, wären wir sehr einsam. Soziales Zusammenleben erfordert Empathie und Kommunikationsfähigkeit, da ist manchmal schweigen, relativieren oder Diplomatie besser als Wahrheitstreue. Wir machen Komplimente, sind höflich, verschweigen. Zusammenleben erfordert eben Toleranz und Kompromisse.
Die Wahrheit ist immer kompromisslos, die Lüge sichert den Frieden. Ich meine damit nicht, dass Lügen besser ist als die Wahrheit zu sagen, mir geht es darum zu relativieren, auch im Sinne des Zitates aus der Bergpredigt : „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken im eigenen jedoch nicht?“.
Für Kinder ist Lügen ein wichtiger Entwicklungsschritt, der es uns ermöglich Identität zu entwickeln. Wir lernen dadurch Autonomie und Selbstbestimmung, wir verbergen etwas vor den allmächtigen kontrollierenden Eltern und werden somit selbstmächtig. Als Eltern sollten wir gelassen bleiben. Das Vorbild ist wirksamer, als das pädagogische Gespräch.
Euer Michl Schwind